Eine französische Louis-XV-Kommode

Gestempelt Lardin aus Privatbesitz

André Antoine Lardin war ab 1750 Meister des Ebenistenhandwerks in Paris. Der Entstehungszeitraum der Kommode kann aus diesem Grund  zwischen 1750-1760 eingegrenzt werden.

 

Der Korpus wurde in Eichenholz hergestellt. Die Ausführung der anschließenden Furnierung erfolgte in Veilchenholz und Amaranth.
Die feuervergoldeten Bronze-Beschläge und Schlösser sind im Original erhalten, ebenso das Marmordeckblatt.

Schlecht durchgeführte Furnierergänzungen in falscher Holzart und ein vergilbter Schellacküberzug früherer Überarbeitungsmaßnahmen, störte das Gesamterscheinungsbild jedoch im Detail erheblich. Die Beschläge waren stark verschmutzt und die Furnierungen partiell in vielen Bereichen gelöst. Fotoaufnahme 2 dokumentiert die losen Furnierbereiche (Quadrate) und Fehlergänzungen (Pfeile)

Die Fotoaufnahmen verdeutlichen den optischen Gewinn durch die Restaurierungsmaßnahmen.

Die in Kreuzfugen gearbeiteten Außen- und Innenfelder der Marketerie, changieren je nach Standort des Betrachters hell oder dunkel. Diese Wechselwirkung zwischen Lichtreflexion und Porigkeit des Veilchenholzes, hat der ausführende Meister in Perfektion zur Schaffung dieser Marketerie ausgenutzt.

Da der Oberflächenüberzug einer früheren Überarbeitung auf Schellackbasis vergraut und dem Gesamterscheinungsbild eher abträglich war, wurde er mit Ethanol komplett abgenommen. Die Neulackierung erfolgte mit einem Lack auf Sandarak-Mastix Basis, der in unserem Atelier – wie alle anderen Lacke – aus den Rohstoffen selbst hergestellt wird.
Der nach dem Auftrag stark glänzende Lack wird anschließend mit einer Polierbürste mattiert, wodurch diese Materialkombination eine unvergleichliche, seidenmatte Oberflächenwirkung erzielt, die Holzoberfläche schützt und die Intention des ausführenden Meisters seiner Zeit unterstützt.

 

Aufnahmebereich im Vorzustand.
Aufnahmebereich im Zwischenzustand.
Aufnahmebereich im Endzustand.