Die Restaurierung eines klassizistischen Schreibschrankes

Schreibschrank im Endzustand

Ich freue mich als Restaurator schon sehr, wenn mir Objekte anvertraut werden, die neben ihrer hervorragenden Klasse auch noch einer bekannten Werkstatt zugeschrieben werden können. So dieser Schreibschrank, der aus der Werkstatt Christoph Hopfengärtner, Bern um 1800 stammt.

Bei allen Restaurierungsmaßnahmen bildet auch hier die Bestands- und Zustandsaufnahme, die Grundlage zur Festlegung der Maßnahmen. Dabei werden Materialien analysiert, Arbeitsproben angelegt und die Ergebnisse und Schlussfolgerungen, bzw. Empfehlungen mit dem Auftraggeber besprochen.

Bei der Restaurierung dieses Schreibschrankes, der unter einer früheren Überarbeitung schwer gelitten hatte, ist es uns besonders gut gelungen eine Intention des Meisters wieder sichtbar werden zu lassen. So handelt es sich bei den dunklen, rahmenden Furnieren um feinen Riegelahorn. Riegelahorn war ein gern verwendetes Holz in der Werkstatt Hopfengärtners, wie sich anhand der Vergleichsmöbel feststellen lässt. Es changiert besonders intensiv in der Lichtreflexion und verleiht den Möbeln eine besondere Klasse. Das hier verwendete Riegelahorn- Furnier wurde ursprünglich braun-grau durchgefärbt. Nach der letzten Überarbeitung war nicht mehr zu erkennen, dass es sich um Riegelahorn handelt, denn man hat vermutlich die ganzen Riegelahorn-Partien dunkel-braun überlackiert, um die unzureichenden Neuergänzungen zu verschleiern.

Anbei ein paar Fotos, die den Gewinn der jetzigen professionellen Restaurierungsmaßnahmen sichtbar machen.

Geöffnet im Vorzustand.
Vorzustand mit unsensiblen Furnierergänzungen.
Abnahme des unschönen Lacküberzugs einer Überarbeitung.
Detail im Vorzustand
Detail im Zwischenzustand.
Detail im Endzustand, Arbeitsprobe.
Detail im Zwischenzustand.
Detail im Endzustand.
Detail im Endzustand.